Die Zukunft vorbereiten: Saatgutkultur - eine Aufgabe unserer Zeit
Rüdiger Blankertz
Category: Philosophy, Language: D, cover: PB, pages: 27, year: 1999.
Bewundernswert sind u.a. auch die ethymologischen Kenntnisse des Autors - oder wer hätte gedacht, dass die Herkunft des Wortes "Geheimnis" kein Geheimnis ist?
- "Was für ein Licht aber ist das? Es ist nicht das Sonnenlicht, es ist das
Licht, das in der Selbsterkenntnis des Menschen entzündet wird, indem er
im Durchleben seines Entwicklungsdramas mit der Pflanze ins Gespräch
kommt. Und worüber sprechen sie, der Mensch und die Pflanze? Ich habe
diesem Gespräch gelauscht. Und ich habe davon erzählt. Es ist das Gespräch,
in dem das Schicksal der Welt und das Schicksal der Menschheit
entschieden wird. Das Gespräch, in welchem sich der Sinn dessen enthüllt,
was wir alle auf der Erde gegenwärtig zu durchleben haben. [...]
Und auch der Sinn dessen, daß wir uns von der Pflanze ernähren,
um dies alles kraftvoll und gedankenmächtig durchleben zu können. [...]
Die [Selbsterkenntnis des Menschen] zeigt, warum wir das Licht mit der Finsternis verwechseln,
warum wir auf ein Wachstum angewiesen sind, wo es uns doch
zu Grunde richtet. Pessimismus? Nein. Denn was heißt es, die Richtung
zum Grunde zu nehmen? Zum Grunde - also zur Erde hin, zieht es uns.
Wirken etwa so die 'Grundzüge einer modernen Weltanschauung'? - In
diesem Gespräch werden die Geheimnisse unserer Zeit enthüllt. Geheimnis:
darin steckt das 'Gehe Heim'. Und da wir uns umdrehen oder wenden
müssen, um Heim zu gehen, wie die Pflanze sich umwendet und mit der
Frucht in die Erde strebt, so wird aus der Nachsilbe von Geheimnis, dem
'nis' - der 'Sinn' unseres Weges. Das Geheimnis unserer Selbst ist dieser
Heimgang, den uns die Pflanze vor Augen stellt, wenn sie sich zur Erde
zurückwendet. Sie kann uns den Weg zeigen. Wenn wir wollen. Doch wollen
wir werden, was wir sind? Wollen wir Same werden? Einsam in den
Weiten des Weltenalls, und doch vom All der Welten gewollt und getragen?"
– Zitat, Kap. 7., "Der Same des Lichts - Vom Gespräch zwischen Pflanze und Mensch", p21f