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Type first few letters of name: Autor Titel

Deutsche Physik - von einem Schweizer (D, E)

Karl Ballmer

Finde dieses Buch bei buch7.de | eurobuch.com | buchhandel.de | books.google.com ASIN=3930964503, Category: Philosophy, Language: D, cover: HC, pages: 208, year: 1995.

Kommentar und Zitatenauswahl - © (2009) by interesting-books-selector.com

Enthält u.a. den Briefwechsel Ballmers mit Joachim Otto Fleckenstein-Gallo (1814-1980; Astronomie, Wissenschaftsgeschichte, Professor in München, Autor von mehreren Büchern, u.a. "Gottfried Wilhelm Leibniz Barock und Universalismus" und "Scholastik, Barock, exakte Wissenschaften", Generaldirektor der Bernoulli-Edition, Redaktionsmitglied Euler-Werke).

Die Voraussetzungen des Vorstellungsaktes liegen im Denken. Karl Ballmer fand in "Irrthumer und Wahrheit" von Saint-Martin eine der beiden Quellen zur Erforschung des Erkenntnisaktes.

Im Jahre 1949, in einer Korrespondenz zitierte Ballmer Fleckenstein aus seinem Buch "Scholastik, Barock, exakte Wissenschaften":

    "[dass] die Zahlen die einfachsten Elemente des Denkens [sind]"

und entgegnete ihm:

    "Die Zahlen sind überhaupt nicht Elemente des Denkens, sondern das dem logischen Denken Verschlossene und nicht Aufschließbare. Die Zahlen sind weder "Ideen", noch (S.64) "freie Schöpfungen des menschlichen Verstandes"; die Zahlen sind bis auf weiteres ein - Mysterium.*

    ...

    Ich muß mir den ungewohnten Gedanken vorbehalten, daß "Zahl" die Größe des Schöpfers, des Urmenschen, ausdrücken könnte, - nachdem schon Cohen ermunternd und beinahe hoffnungsreich unter "Zahl" das methodische Mittel zur Erzeugung des Gegenstandes der Erfahrung gemeint haben wollte."

Dann findet Ballmer durch den immernoch tätigen Thomas von Aquino die Evidenz bzgl. der korrekten Positionierung des 'Universalienproblems':

    "daß die Frage "Welt-Schöpfer" vorerst und allererst in die Frage "Sinnes-Wahrnehmung" fällt, - trotz Berkeley und Mach."

und dann fährt Ballmer fort, das Denken in Bezug auf Änderung, Relation, Sein und Werden zu erklären.

In 1949, in a correspondence Ballmer quoted Fleckenstein from his book "Scholastik, Barock, exakte Wissenschaften":

    "[that] numbers [are] the easiest elements of thinking"

and replied:

    "Numbers are not at all elements of thinking, but rather they are locked within logical thinking and not un-lock[pick]able. Numbers are neither "ideas" nor (p64) "free creations of human reason;" numbers are until further notice a - mystery*.

    ...

    "I must reserve the thought, that "number" expresses the greatness of the Creator, the Ur-Man, - after already Cohen encouraged and almost hopefull did want to mean "number" as methotical tool for production of the object of experience [experience by sensual perception]."

and finds via the still-active Thomas von Aquino the evidence concerning the correct positioning of the 'universalia-problem**':

    "that the question "world-Creator" initially and first of all falls into the question of "sensual perception," - despite Berkeley and Mach."

and then Ballmer goes on to explain thinking in regards to modification ["Änderung" could also mean change, actualization], relation, and being and becoming.

Notes:

*) Für frankophone Leser, siehe "Des Nombres" von Louis Claude de St Martin, auch genannt: "Der unbekannte Philosoph" (Illuminismus und Theosophismus des 18.ten Jahrhunderts)

Notes:

*) if you can read French, see "Des Nombres" by Louis Claude de St Martin, also called: "The unknown philosopher" (Illuminism and Theosophism of the 18th century)

**) "By nominalism one understands that school which asserted that the so-called universalia, namely the generic or universal concepts, such as beauty, goodness, animal, man, etc., are nothing but nomina (names) or words, derisively called "flatus vocis"."

-- quote Psychological Types or The Psychology of Individuation by C. G. JUNG, p37; see also Problem of universals (wikipedia).


Weitere Zitate aus diesem Buch:


Anmerkungen (und Zitate - weil sie so schön sind):
1.) siehe auch Rudolf Steiners Erklärung zur Gravitationskraft und ihr Zusammenhang mit der Sonne:
"Versteht man dasjenige, was das Herz im menschlichen Leibe ist, dann lernt man auch verstehen, daß die Sonne nicht das ist, was Newton meint, der allgemeine Seilzieher, der da seine Seile, Gravitationskraft genannt, hinüberschickt nach den Planeten, nach Merkur, Venus, Erde, Mars und so weiter - da zieht er an den Seilen, die man nur nicht sieht, die Anziehungskräfte sind, oder er spritzt ihnen das Licht hinaus und dergleichen -, sondern, so wie die Herzbewegung das Ergebnis ist des Lebendigen der Zirkulation, so ist die Sonne nichts anderes als das Ergebnis des ganzen Planetensystems. Die Sonne ist Resultat; nicht Ausgangspunkt. Das lebendige Zusammenwirken des Sonnensystems ergibt in der Mitte eine Aushöhlung, die da spiegelt. Und das ist die Sonne. Ich habe deshalb öfters zu Ihnen gesagt: die Physiker würden höchst erstaunt sein, wenn sie in die Sonne fahren könnten und dort das ganz und gar nicht finden, was sie jetzt meinen, sondern bloß einen Hohlraum finden würden, noch dazu einen saugenden Hohlraum, der alles vernichtet in sich, so daß er mehr ist als ein Hohlraum. Ein Hohlraum, der tut doch wenigstens nichts anderes als aufnehmen das, was man in ihn hineingibt. Aber die Sonne ist ein solcher Hohlraum, daß wenn man etwas in ihren Raum hineinbringt, dann saugt sie es sofort auf, läßt es verschwinden. Da ist nicht nur nichts, da ist weniger als nichts. Und dasjenige, was uns zuscheint im Lichte, das ist Rückstrahlung desjenigen, was erst aus dem Weltenraum hinkommt, ..."
-- Zitat aus "Der Mensch in seinem Zusammenhang mit dem Kosmos, Band 1 - Entsprechungen zwichen Mikrokosmos und Makrokosmos. GA 201 (Vortrag am 11. April 1920)" von Rudolf Steiner.
"If we can understand what the heart is in the human body, we shall learn to understand also that the Sun is not, as Newton calls it, the general cable-pulley which sends its ropes (called the force of gravitation) towards the planets, Mercury, Venus, Earth, Mars and so forth, drawing them by these unseen forces of attraction, or spraying out light to them, and the like; but that just as the movement of the heart is the product of the life-force of the circulation, so the Sun is no other than the product of the whole Planetary system. The Sun is the result, not the point of departure. The living co-operation of the solar system produces in the centre a hollow, which reflects as a mirror. That is the Sun! I have often said that the physicist would be greatly astonished if he could travel to the Sun and find there nothing of what he now imagines, but simply a hollow space; nay, even a hollow space of suction which annihilates everything within it. A space indeed that is less than hollow. A hollow space merely receives what is put into it; but the Sun is a hollow space of such a nature that anything brought to it is immediately absorbed and disappears. There in the Sun is not only nothing, but less than nothing. What shines to us in the light is the reflection of what first comes in from Cosmic space ..."
-- quote from Man: Hieroglyph of the Universe, LECTURE THREE (11th April, 1920 | Dornach | GA0201) by Rudolf Steiner.
"[Wir haben ...] den materialistischen Aberglauben, der zum Beispiel dazu sich versteigt, daß man hinaufschaut und meint, da oben sei die Sonne, ein Gasball, wie man ihn ja beschrieben findet in den Büchern. Es ist Unsinn. Es ist kein Gasball, sondern es ist weniger als Raum dort, es ist ein Saugekörper dort, weniger als Raum, während gerade ringsherum noch dasienige ist, was bis zu einem gewissen Grade drückt. So daß wir es mit dem, was von der Sonne kommt, nicht zu tun haben mit irgend etwas, was etwa durch Verbrennen in der Sonne entsteht oder so etwas, sondern es ist alles zurückgestrahlt, was erst hingestrahlt ist aus dem Weltenall. Es ist leerer als leer, wo die Sonne ist."

[...]

"Da kommt man hinüber in das andere des dreidimensionalen Raumes, aus dem Drückenden ins Saugende. Dasjenige, was zunächst uns in der Welt umgibt, woraus wir als physischer Mensch und als Äthermensch bestehen, das ist ein Drückendes und ein Saugendes. Auch wir selbst bestehen aus einem Drückenden und Saugenden. Nur sind wir eben gemischt aus Drückendem und Saugendem, während die Sonne bloß Saugendes ist, bloß Äther ist. Aber dieses Gewoge von Drückendem und Saugendem, von wägbarer Materie und Äther, das ist in lebendiger Organisation. Das atmet fortwährend, indem sich das Atmen ausdrückt durch die Mondbewegungen, durch die Nutation;"
- - Zitat aus dem Vortrag von Rudolf Steiner am 16-Apr-1920 (GA 201)

"[We have ...] the materialistic superstition that, for instance, if we gaze upwards, we see the Sun, a ball of gas, as it is described in books. This is nonsense. The Sun is not a ball of gas; but in that place where the Sun is, there is something less than empty space-a sucking, absorbing body, in fact, while all around it is that which exerts pressure. Consequently in that which comes to us from the Sun we have not to do with anything constituting a product of combustion in the Sun; but all that has been transmitted to the Sun from the Universe is rayed back.

Where the Sun is, is emptier than empty space. This can be said of all parts of the Universe where we find Ether."

[...]

"Here we step over into the other side, the other aspect of three-dimensional space — we pass from pressure to suction. That which immediately surrounds us in this world, that of which we are constituted as physical man and ether man, is both pressing and sucking or absorbing. We are a combination of both; whereas the Sun possesses the power of suction only, being nothing but ether, nothing but suction. It is the undulating wave of pressure and suction, ponderable matter and ether, that forms in its alternation a living organisation. And the living organism continually breathes in the astral; the breathing expresses itself through the Moon's motion or nutation." Lecture 16-Apr-1920 (GA 201)

2.) siehe auch Solowjews Bemerkung zur (allgemeinen) Gravitationskraft in "Sinn der [Geschlechts-]Liebe" (es werden drei verschiedene Übersetzungen präsentiert; der Leser möge sich nach seinem gusto eine passende aussuchen):

"so muß man - auch ohne die Grenzen dieser Welt zu überschreiten - vom Standpunkt des faktisch Gegebenen aus anerkennen, daß der Materialismus dennoch nicht recht hat. Faktisch existiert sogar auch in unserer sichtbaren Welt vieles, was nicht nur eine Abart des stofflichen Seins in seiner räumlichen und zeitlichen Undurchdringlichkeit darstellt, sondern sogar eine direkte Verneinung und Aufhebung dieser selben Undurchdringlichkeit ist. Solcherart ist erstens die allgemeine /Gravitation/, in der die Teile der stofflichen Welt einander nicht ausschließen, sondern im Gegenteil bestrebt sind, einander einzuschließen, sich gegenseitig aufzunehmen. Man kann einem vorgefaßten Prinzip zuliebe eine vermeintlich wissenschaftliche Hypothese nach der andern aufstellen. Niemals wird es jedoch dem vernünftigen Verstehen gelingen, aus den Bestimmungen des trägen Stoffes Faktoren mit gerade entgegengesetzten Eigenschaften zu erklären: Niemals wird es gelingen, die Anziehungskraft auf die Ausdehnung zurückzuführen, einen Trieb aus der Undurchdringlichkeit abzuleiten und ein Streben als Trägheitsvermögen zu verstehen. Indessen wäre ohne diese nicht-stofflichen Faktoren auch das einfachste körperliche Sein unmöglich."
-- Zitat p265f, deutsche Übersetzung
"Und sogar wenn wir nicht über die Grenzen dieser Welt hinausgehen oder den Gesichtspunkt der Tatsachen (facts), sind wir gezwungen anzuerkennen, dass der Materialismus trotzdem falsch ist. Es ist eine Tatsache (und in unserer sichtbaren Welt gibt es viele solche), dass es nicht nur Ausprägungen von materieller Existenz in räumlich und zeitlicher Undurchdringbarkeit gibt, sondern sogar auch eine direkte Verneinung und Widerruf dieser Undurchdringlichkeit. Eine davon ist erstens die generelle /Gravitationskraft/ durch welche die Teile der materiellen Welt sich nicht gegenseitig ausschliessen, sondern im Gegenteil danach streben, sich gegenseitig anzuziehen und sich untereinander zu verbinden. Um den Willen eines vorgefertigten Prinzipes ist es möglich, eine auf der anderen aufgebaute, sogenannte wissenschaftliche Hypothese zu errichten, aber mit einer auf vernünftige Intelligenz basierenten Hypothese, die auf die Spezifikation von Massenträgheit aufbaut, wird es niemals gelingen, Fakten von direkt widersprüchlichem Charakter zu erklären; es wird ihnen niemals gelingen, Anziehung von Abstossung abzuleiten, Attraktion aus Undurchdringlichkeit herauszuholen, oder Aspiration (Bestrebung) als Trägheit (inertia) zu verstehen. Unterdessen, ohne diese nichtmateriellen Faktoren wäre sogar die einfachste körperliche Existenz unmöglich."
-- aus der englischen Übersetzung ins deutsche Übertragen.
"And even if we do not go beyond the limits of this world or the point of view of facts, we are forced to acknowledge that materialism is wrong all the same. It is a fact (and in our visible world there are many such) that not only is there a modification of material existence in its spatial and temporal impenetrability, but there is even a direct negation and abrogation of this same impenetrability. Such, in the first place, is the general /gravitational pull/, by which parts of the material world do not exclude one another, but, on the contrary, aspire mutually to include one another and to mingle with each other. For the sake of a preconceived principle it is possible to erect so-called scientific hypotheses one on top of another, but for a rational intelligence such hy�potheses based upon specifications of inert matter will never succeed in explaining factors of a directly contradictory character; they will never succeed in deriving attraction from repulsion, in extracting attraction from impenetrability — or in understanding aspiration as inertia. Meanwhile, without these immaterial factors even the simplest bodily existence would be impossible."
-- quote from English translation, p106f (Chap. 5, III)

Buchbeschreibung:
Mit diesem Band erscheint eines der umfangreichsten der bisher unveröffentlichten Werke Ballmers. Der im Winter 1949/50 (Hommage à Goethe, 1949) entstandene Text wendet sich keineswegs speziell an Fachphysiker. Es geht da nicht um theoretische Welterklärung, es geht da unmittelbar um den Markgehalt des Menschseins. Der Titel deutet (in Anspielung auf ein antisemitisches Buch der Nazizeit) auf den Anspruch Ballmers, die Kontinuität vom "vergessenen Goethe" (dem Naturwissenschaftler Goethe) zu Rudolf Steiners Anthroposophie herauszuarbeiten — und mit der parallelen Entwicklung der exakten Naturwissenschaften zu kontrastieren. Ballmer nimmt die Rolle eines terrible simplificateur auf sich, um den kanonischen Verlautbarungen der alleinseligmachenden Physik-Kirche, dem unverbindlichen Denk-Varieté und der spätbürgerlichen Lyrik der modernen wissenschaftlichen Physik, die sich nach Weyl als Konstruktion in reinen Symbolen versteht, seine Aussicht auf eine Deutsche Physik als eine PHYSIK DES KÖRPERS gegenüberzusetzen. Ungenannter Hintergrund und Voraussetzung ist die Anthroposophie als universelle physikalische Weltanschauung.

Die moderne Physik strebt vom Beobachtbaren ins Unbekannte. Das Unbekannte wird bezeichnet und symbolisiert durch abstrakte Begriffe wie: Energie, Lichtgeschwindigkeit, Elementarwirkung usw. Der Physiker beunruhigt sich nicht darüber, daß das Streben nach dem Unbekannten eigentlich ein Nonsens ist; er kennt diese Frage gar nicht, dagegen läßt er sich faszinieren durch das am Unbekannten absolut Sichere: das Mathematische. Die vom Physiker aufgestellten brauchbaren Naturgesetze sind von imponierender mathematischer Sicherheit. Die bewunderungswürdigen Erfolge der modernen Technik beruhen auf dieser weltanschaulich wenig anspruchsvollen Naturerkenntnis. Goethes Methode strebt vom Beobachteten nicht ins Unbekannte, sondern ins Bekannte. Die Phänomene der Welt sollen Einzug halten im Menschen als dem Ort, wo sie Klärung und Verklärung erfahren von ihrem eigensten Ursprungsprinzip her. Als "Bezugssystem" der zu deutenden Weltphänomene wirkt nicht eine Geometrie, die zugleich Physik wäre, sondern eine physikalische Summa: die wirkliche Welt als Menschen-Seele. Dieses Weltzentrum umspannt mehr als nur den intellektuellen Kopfinhalt, denn die Seele ist der ganze Mensch als Geist.

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