Anthroposophische Methodik (D, E)
Karl Ballmer
Finde dieses Buch bei buch7.de | eurobuch.com | buchhandel.de | books.google.com ASIN=3930964295, Category: Philosophy, Language: D, cover: PB, pages: 140, year: 2009.
Über das Problem der Verbindung älterer Weisheit mit moderner Philosophie hier ein Zitat, p87:
- "Im Hinblick auf dieses Problem im allgemeinen
kann man der jüngsten Philosophiegeschichte wertvolle Erfahrungen
entnehmen. Schopenhauer und Eduard von Hartmann
versuchten mit den Mitteln ihres abendländischen Philosophierens
den systematischen Gehalt orientalischer "Philosophie"
zu umspannen; sie deuteten diese Philosophie im Sinne
ihres erkenntnistheoretischen subjektiven Idealismus aus. Sie
entbehrten des Gesichtspunktes, aus dem heraus erst Rudolf
Steiner so entscheidendes Licht auf das Wesen der Menschheit
geworfen hat: des Gesichtspunktes der Bewusstseinswandlung
der einheitlichen Menschheit."
Zwei Zitate zum Vergleich der Erkenntnistheorie von Thomas von Aquin und Rudolf Steiner:
Ist im System Thomas' von Aquin der Mensch dasjenige, wodurch Erkenntnis der Wahrheit geschieht, so garantiert auch das Erkenntnissystem Rudolf Steiners dem Menschen diese zentrale Stellung, aber es erhöht den Menschen, indem es das durch diesen Bewirkte als die Wahrheit selbst an Stelle des bloßen Abbildes der Wahrheit weiß. [siehe "Wahrheit und Wissenschaft" von Rudolf Steiner] [siehe ausserdem (todo: Verweis): "Über das "Prinzip der Offenbarung" im Erkenntnissystem Rudolf Steiners" von Karl Ballmer] | While in Thomas Aquinos' system it is the man by which cognition of the truth takes place, the cognition system of Rudolf Steiner also guarantees man this central role, but it heightens man by knowing that what is caused by him is the truth itself instead of mere image of truth. [see "Truth and Knowledge" by Rudolf Steiner] |
Von gewöhnlichen philosophischen Systemen unterscheidet sich [das System des
Thomas von Aquinos] dadurch, dass es die Inhalte der Welt hinordnet auf eine oberste nicht
bloß philosophisch denkbare, sondern eine erlebbare Wahrheit. Der Mangel
dieses letzten Systems der Weltordnung beruht darin, dass der Thomismus
von den Mysterien der Offenbarung lediglich auf dem Felde des "Glaubens"
weiß; das Erkenntnissystem Rudolf Steiners aber gründet auf der
Besitzergreifung des Prinzips der Offenbarung durch einen individuellen
modernen Menschen.
– Zitat aus dem Kap. "Philosophie und Besseres - Ein Epilog" des vorliegenden Buches von Karl Ballmer, zuerst veröffentlicht ca. 1930. |
The usual philosophical system differs from the system Thomas Aquinos'
in the way that the latter orders the contents of the world into a highest
-not only philosophical thinkable- but into a truth as living experience.
The deficiency of this latter system of world order rests on the fact that
the Thomism knows of the mysteries of revelation merely by way of "faith;"
the cognition system of Rudolf Steiner instead is rooted in grasping
ownership of the principle of revelation by an individual modern man.
– quote from chapter "Philosophie und Besseres - Ein Epilog" (Philosophie and Something Better) of this book by Karl Ballmer, first published around 1930. (Translations from German to English - copyright © (2010) by interesting-books-selector.com) |
Buchbeschreibung:
"Die Frage, was ein Anthroposoph sei, bietet nicht geringere Schwierigkeiten als die Frage, was der Mensch sei. Und wie das Leben nun einmal ist: man ist Mensch, bevor man zutiefst weiß, was man ist; — und so ist man vorderhand Anthroposoph, ohne voll verantwortlich sein zu können für die anspruchsvollen Offenbarungen des Wesens Anthroposophie. Anthroposoph sein ist ein Schicksal. Ich bin Anthroposoph, indem ich weiß, dass ein gutes Schicksal mir einen aussichtsreichen Weg eröffnete, auf dem mir das Ziel meiner Menschenbestimmung in der Gestalt des Wesens Anthroposophie vorgegeben ist. Es ist mir in Aussicht gestellt, dass ich mich selbst realisieren werde, wenn ich die Kraft habe, mich selbst aus der Transzendenz eines Andern Ich entspringen zu lassen. Nicht das cogito ergo sum macht mich zum Anthroposophen, sondern die Einsicht: ich konstituiere mich als Ich, indem ich das Andere Ich erkennend wahrnehme."
Eine Zusammenstellung von sechs verschiedenen Aufsätzen Karl Ballmers aus seiner Hamburger Zeit. Ihre Entstehung ist situationsbedingt — aktuelle Kontroversen, Buchbesprechungen, eine Stellungnahme zu einem nationalsozialistischen Machwerk —, doch nehmen wir hautnah teil am Einsatz einer intellektuell hoch engagierten Künstlerpersönlichkeit für die Sache Rudolf Steiners. Auch 80 Jahre später interessant für Anthroposophen und Nichtanthroposophen, die ahnen, dass die Innovationskraft Steiners bisher weder von einer fehlentwickelten anthroposophischen Gesellschaft noch von einer deswegen chanchenlosen Öffentlichkeit gesehen werden konnte.
Zu bestellen ist das Buch direkt vom Verlag (versandkostenfrei innerhalb Deutschland) bei www.edition-lgc.de
Siehe auch google books.