Wladimir Solowjew - Deutsche Gesamtausgabe der Werke : Die Rechtfertigung des Guten - Eine Moralphilosophie: Band 5
Wladimir Solowjew (Autor), Peter Rossbacher (Übersetzer), Ludolf Müller (Übersetzer), Wladimir Szylkarski (Übersetzer)
Finde dieses Buch bei buch7.de | eurobuch.com | buchhandel.de | books.google.com ASIN=3879040443, Category: Philosophy, Language: D, cover: HC, pages: 884, year: 1976.
"In einer wahren Ehe wird die natürliche geschlechtliche Verbindung
nicht vernichtet, sondern gewandelt;" [...] "Die Hauptbedeutung
kommt in dieser Beziehung dem mittleren Element zu - der Liebesexaltation oder
dem Patos der Liebe. Der Mann sieht seine natürliche Ergänzung, sein
materielles Anderes - die Frau - hier nicht so, wie sie sich der
äusseren Beobachtung zeigt und wie die anderen, die Unbeteiligten, sie sehen,
sondern er sieht hindurch in die wahre Wesenheit oder ihre Idee, in das,
was sie vom Ursprung her bestimmt war zu sein, als was sie Gott von Ewigkeit
her gesehen hat und was sie entgültig werden soll.
Hier wird der materiellen Natur in ihrem höchsten individuellen Ausdruck - der Frau -
in Wirklichkeit eine unbedingte Bedeutung zuerkannt, die Frau wird
als sittliche Person bestätigt, als Selbstzweck oder als Wesen,
das der Vergeistigung und "Vergöttlichung" fähig ist. Aus einer
solchen Anerkennung ergibt sich die sittliche Verpflichtung, so
zu handeln, dass sich in dieser wirklichen Frau und ihrem
Leben das realisiert, was sie sein soll. Dem entspricht
der besondere Charakter des höheren Liebesgfühles auch bei der
Frau, die in ihrem Erwählten einen wirklichen Retter sieht, der
ihr den Sinn ihres Lebens entdecken und realisieren soll."
- - Zitat aus Kap. III von "Die sittliche Organisation der Menschheit", p588f
Dsbzgl. wäre hier noch ein Zitat aus Solowjews "Philosophie der Liebe" (Band 7) angebracht:
"Hinsichtlich seiner weiblichen Ergänzung ist der Mensch (der Mann) folglich nicht an und für sich das schöpferische, gestaltende Prinzip, sondern als Vermittler oder Leiter der göttlichen Kraft."
Kurzbeschreibung
Wladimir Solowjew Acht Bände und ein Ergänzungsband in Buckramleinen. Mit Goldprägung, Rückenschild und Schutzumschlag. Hrsg. und mit Anmerkungen versehen von Wladimir Szytkarski, Ludolf Müller und Wilhelm Lettenbauer. Wladimir Solowjew, Philosoph und Theologe, Dichter und Literaturkritiker, politischer und religiöser Schriftsteller und Publizist, war zu seinen Lebzeiten eine der bekanntesten Persönlichkeiten des russischen Geisteslebens. Er galt als unbequemer Kritiker des russischen Nationalismus, des Staatskirchentums und der sozialen Missstände in seiner Heimat. Mit der bolschewistischen Revolution von 1917 fand die Solowjew-Rezeption in Russland ein abruptes Ende. Erst die Perestrojka schuf dort die Voraussetzung für eine neuerliche Auseinandersetzung mit seinem Werk. Aufgrund ihres umfangreichen wissenschaftlichen Apparates (Einleitung, Nachwort, Register, Anmerkungen) ist diese Ausgabe — nach den beiden russischen Gesamtausgaben — die größte und umfassendste, die überhaupt erschienen ist.