Der Sinn der Liebe
Wladimir Solowjew (Autor), Arsenij Gulyga (Nachwort), Elke Kirsten (Übersetzer), Ludolf Müller (Übersetzer), Ludwig Wenzler (Einleitung)
Finde dieses Buch bei buch7.de | eurobuch.com | buchhandel.de | books.google.com ASIN=3787306234, Category: Philosophy, Language: D, cover: HC, pages: 109, year: 1985.
Inhalt:
Einleitung: "Leidenschaft, die Glaube wird,
Vladimir Solov'evs Philosophie der Liebe" (von Ludwig Wenzler);
Anmerkungen zur Übersetzung (von Ludolf Müller); Nachwort: "Die ewige Sonne der Liebe" (von Arsenij Gulyga).
Buchrezension von interesting-books-selector.com
Über den Philosophen Vladimir Solov'ev (Soloviev, Solowjew, bzw. Solovyov, je nach Schreibweise): Zum 100. Todestag des Philosophen Wladimir Solowjew - Suche nach der All-Einheit von Sigrid Pöllinger, Wiener Zeitung, 25. August 2000.
Ein Zitat aus dem Vorwort:
- "Solov'evs Aufsatz vom "Sinn der Liebe" (in einer älteren Ubersetzung
lautete der Titel "Sinn der Geschlechtsliebe") ist die bemerkenswerteste
aller seiner Schriften und sogar die einzige originelle Äußerung
über die Eros-Liebe in der Geschichte des christlichen Denkens.
[...] Solov'ev ist der erste christliche Denker, der den individuellen
und nicht nur den Gattungssinn der Liebe zwischen Mann und Frau wirklich anerkannte."
-- Nikolaj Berdjaev; "Die russische Idee", 1982. 5, 169 [auch Berdyaev oder Berdiaev geschrieben]
Einige (z.T. umformulierte) Zitate aus dem ersten Kap., da der englischen Ausgabe entnommen:
- Wie wir gesehen haben:
1) Eine starke Liebe ist oft ungeteilt bzw. bleibt unerwidert;
2) wenn eine starke Leidenschaft beidseitig ist,
führt sie zu einem tragischen Ende, ohne Nachkommenschaft erzeugt zu haben;
3) eine glückliche Liebe, wenn Sie sehr stark ist, bleibt üblicherweisse auch fruchtlos.
Die Sinnstiftung in der Geschlechtliebe ist an folgende drei Grundbedingungen gebunden, die in der heutigen, egalitären und emanzipierten Gesellschaft antik erscheinen:
1) Die Beziehung muss heterosexuell sein, Zitat: "daß [es möglich sein muss] die geliebte Person physiologisch besitzen [zu können]".
2) "und daß man mir ihr [der geliebten Person, in ehelicher Gemeinschaft] zusammen leben soll"
3) Der (Ehe)mann sei der Gesetzgeber, Zitat:
"Daß der Mann das aktive, die Frau das passive Prinzip darstellt,
dass aber ersterer einen erzieherischen Einfluss auf den Charakter
und Willen [Geist, Verstand] der letzteren ausübt."
Um den Vorwurf der Antiquiertheit zurückzuweisen, zumal Solov'ev dieses Buch am Ende des 19.ten Jahrhunderts geschrieben hat, ist anzumerken, dass man diesem Genie, genauso wie z.B. auch F. Nietzsche, getrost zugestehen darf, dass er seiner Zeit um mehr als 100 Jahre voraus war, und dass die Menschheit nocheinmal mindestens 100 Jahre braucht, um sein Werke richtig würdigen zu können. Viele Genies und Propheten teilen sich leider das Schicksal des späten Ruhmes, denn der Neid gebahr ein Sprichwort, "alles wird einem im Leben verziehen, Schönheit, Ruhm, Reichtum, etc., nur nicht sein Genie!" (in diesem Sinne verzeihe man mir, dass mir die Quelle dieses Spruches entfallen ist.)
Die Übersetzerin empfiehlt (S. 80, Anm. 112) zum besseren Verständnis dieses Buches, Solowjews "Das Lebensdrama Platons" in Deutsche Gesamtausgabe der Werke: Erkenntnislehre, Ästhetik, Philosophie der Liebe: Bd 7, S275-334.
Ein weiteres Zitat aus diesem Buch zur ... (allgemeinen) Gravitationskraft - erstaunlich, wo seine Philosophie der Liebe überall hinführt - findet sich in der Rezension von Karl Ballmers Buch "Deutsche_Physik"; eine Ergänzung zum Zweck der Ehe findet sich in Solowjews "Die Rechtfertigung des Guten (Band 5)". Siehe auch das Review der englischen Ausgabe dieses Buches, "The Meaning of Love."
Bei steve.de gibt es eine weitere Rezension bzw. Zusammenfassung von "Der Sinn der Geschlechtsliebe". Diese Rezension ist mit der Anmerkung versehen, Zitat: "Dies sind teilweise sehr alte Materialien fragwürdigen Inhalts. ;o)", was sich wahrscheinlich darauf bezieht, dass dort nur die ersten paar Kapitel behandelt werden.