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Type first few letters of name: Autor Titel

Intuition und Ich-Erfahrung. Erkenntnis und Freiheit zwischen Gegenwart und Ewigkeit

Renatus Ziegler

Finde dieses Buch bei buch7.de | eurobuch.com | buchhandel.de | books.google.com ASIN=3772517854, Category: Philosophy, Language: D, cover: PB, pages: 437, year: 2006.

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Kurzbeschreibung:
Wie kann der Mensch sein Erkennen zur Selbstständigkeit und sein Handeln zur Freiheit führen? Eine bewusste, methodische und selbst geführte Auseinandersetzung mit dem eigenen Denken ist unabdingbar für den, der die Antwort sucht. Die Weiterentwicklung des gewöhnlichen Denkens zum intuitiven Denken steht im Mittelpunkt der grundlegenden Darstellung Renatus Zieglers. [mehr (Ein Lehrbuch zur Philosophie der Freiheit) ...]


Rezension von studienzuranthroposophie.de von Michael Muschalle

Rezension von Steffen Hartmann (diedrei.org)

Gekürzter Auszug von der Webseite des Autors

Einige Lesenotizen © (2007) von IBS :: interesting-books-selector.com

Alternativ- und Ergänzungsliteratur zu Steiners "Philosophie der Freiheit".

"Soll die geistige Dimension der Persönlichkeit oder des Individuums aufgesucht werden, so kann dies nur innerhalb eines Prozesses geschehen, der selbst geistiger Natur ist. Und dies ist das reine Denken"
-- Zitat p355. [siehe "Eine Philosophie der Freiheit", Konsequenzen des Monismus, 2. Zusatz zur Neuausgabe 1918]

- Def.: Exaktes Phantasieren, siehe p214

- Statt "Bewusstsein" wird der Begriff "Bewusstwerdung von Geistesgegenwart" (p322) verwendet, da es ein Prozess ist.

- Im Kap. "Drama des Denkens" wird auch die Frage aufgeworfen, ob und wie weit wir uns das reine [persönlichkeits- und sinnlichkeitsfreie] Denken (irreversibel) verblocken bzw. verblocken lassen.

- Problem der Kontingenz: "Unerklärbarkeit und Unvorhersehbarkeit von Glück und Leid."
-- Zitat p393

- Begriffs- oder Gedankensinn, zur Wahrnehmung der Gedanken anderer Menschen, siehe p381, Hinweis auf "Von Seelenrätseln", GA 21.

- p396, Verweis auf

- p383: warum die Einschränkung auf Mitteleuropa bzgl. Nichtauftreten von Rechtsverletzung bei Anwendung der moralischen Technik?

Rentus Ziegler warnt im Kapitel "Drama der Bewusstwerdung", p153/p154 (hier sinngemäss und gekürzt wiedergegeben), dass versucht werden koennte die Entfaltung des individuellen Weges aktiv zu verhindern. Dazu waeren folgende Massnahmen notwendig: (a) Verhindern des selbstaendigen Denkens durch Ablenkung. (b) Verleugnung der Existenz des Denkens, seine Tragweite und immanente Begruendbarkeit. (c) Verhinderung des Beobachtens des Denkens und des Ichs durch physiologische(?) Eingriffe. Er schlaegt vor, jeder sollte untersuchen, inwieweit die Blockaden breits realisiert sind.
M.E. ist der "point of no return" wegen verfehlter Schulausbildung, staatlicher Familienpolitik usw. fuer die meisten evtl. bereits überschritten - youtube sorgt fuer den rest.

Die drei Nornen: Urd, Verdandi und Skuld

Die erste spinnt den Faden des Lebens, die zweite misst die Länge ab, und die dritte schneidet ihn ab. Keine alleine hat alles in ihrer Hand. es geht seinen Takt. Über die laenge des individuellen lebens, hier ein zitat Rüdiger Blankertz [private Mitteilung vom 15-Mar-2010]:

Die Themen Karma, Schuld, Verantwortung für das eigene Handeln und die Würde des Menschens bespricht Renatus Ziegler sehr ausführlich in seinem Buch. In Bezug auf die Schuld möchte ich hier auf den Zusammenhang mit der biblischen Verführung auf eine allgemein verständliche Weise eingehen, jedoch mit dem Versuch, nicht zu sehr zu popularisieren. Das Folgende gehört also nicht direkt zur Buchbesprechung des obigen Buches, obwohl es auch um das Denken geht.

Weisheit ist immer mit Schönheit gekoppelt*, weshalb auch in der Genesis (altes Testament) die Frau ein Sinnbild darstellt für die Weisheit und zwar in ihrer biblischen Verführungsrolle, d.h., die Verführung des Menschens durch seinen Verstand, Intellektualität, bzw. Rationalität.

Warum aber assoziert die Bibel6 das Rationelle (dargestellt durch das Essen der verbotenen Frucht vom Baum der Erkenntnis) mit dem Sündenfall?
Weil das Rationelle nicht aus dem reinem Denken schöpft, da es das Gehirn benutzt. Du glaubst zwar, dass Du mit dem Gehirn denkst, aber alles was im Gehirn ist; das bist Du nicht selbst, denn das kam alles von aussen ueber die sechs Sinne hinein im Laufe Deines Lebens, d.h. der Inhalt hängt ab von der Umgebung in der Du aufgewachsen bist, von Deiner Erziehung und Erlebnissen, der Lebenserfahrung und von der Gedächtnisleistung in bezug auf Verarbeitung, Speicherung und assoziativer Abrufbarkeit dieser Informationen. Deinen Instinkt, repräsentiert u.a. auch durch deine Persönlichkeit und Charakter, hast Du biologisch von Deinem Vater, Deine Intelligenz dagegen von der Mutter (daher ist das Sinnbild Weisheit weiblich). Was du biologisch ererbt hast, kam auch von aussen. (Die phsysische Gestalt des Körpers ist auch bedingt durch biologische Vererbung; sie beeinflusst normalerweise das Verhalten nur indirekt und wird daher hier nicht besprochen.)
Also, wenn sowohl Deine Instinkte als auch Deine Intelligenz von aussen kamen und diese, soweit beeinflussbar, sich im Laufe Deines Lebens von Deiner Umwelt weiter ausprägen, dann bist Du das immernoch nicht selbst! - weil Dein "Ich" komplett von der Aussenwelt bestimmt wäre, was bedeutet, dass Du nicht frei wärest, sondern durch biologisches Erbe und Umwelteinflüsse von aussen vorbestimmt.***

Das Gehirn speichert Lebenserfahrung (also komplett extern Erworbenes) und verarbeitet sie assoziativ. Diese Verarbeitung als Gehirnleistung ist aber nicht das eigentliche Denken. Die hohe menschliche Gehirnleistung ist eine Folge der biologischen Evolution durch natürliche Selektion und Mutation. Sie dient dem Antizipieren, d.h. der Vorwegnahme von zukünftigen Ereignissen und der Vorausplanung, um die Überlebensvorteile der eigenen Gene zu erhöhen, um Verlust zu vermeiden, um Betrüger in sozialen Gemeinschaften zu erkennen und jegliche Kooperation mit ihnen zu meiden. Es ist der Kampf der eigenen blinden Gene um begehrte Paarungspartner, Nahrung und Steigerung der Überlebenschancen der Nachkommen. Die Leistung unseres Gehirns in Bezug auf die Optimierung dieser Lebensfaktoren ist immens. Durch den Schwerpunkt in der materiellen Orientierung des Denkens kommt es zu erstaunlichem Erfindungsreichtum, auch unter Anwendung von List und Betrug. So wurde spätestens seit der Sesshaftigkeit (Zivilisation) der Intellekt auch zur Steigerung psychopathischer Ambitionen wie Macht und materiellen Besitz mit offener Obergrenze eingesetzt. Es hängt vom Instinkt und Charakter ab, auf welche Art sich ein energiereicher Mensch seiner Intelligenz bedient; im menschlichen Handeln paart sich Intelligenz nicht zwingend mit Integrität. Es steht uns frei ehrlich und zuverlässig zu sein. Zerstörung macht i.A. weniger Aufwand als das produktive Erschaffen von materiellen oder geistigen Gütern. Genauso kann Stehlen, Begtrügen und Lügen schneller zu einem (selbst legitimen) Ziel führen als Arbeiten.

Zumindest solange das Gesetz nicht pervertiert und das Plündern dadurch legalisiert wurde (wie es Frederic Bastiat nannte; siehe auch H. Hoppe, "Demokratie. Der Gott, Der Keiner Ist."), gibt es in der Demokratie kein Privateigentum mehr, und keiner wird sich mehr bewusst, was Unrecht ist und was nicht.), ziehen die meisten die Arbeit dem Diebstahl vor, auch dann, wenn das Risiko überführt zu werden, gegen null geht. Die integren Menschen wissen, sie bekämen ein schlechtes Gewissen, wenn sie unehrlich handeln. Das schlechte Gewissen erhalten sie aufgrund ihrer hellsichtigen Veranlagung, die zukünftigen Folgen ihres Handelns abzusehen.

Verglichen damit, beinhaltet im reinen (sinnlichkeits- und persoenlichkeits- freien) Denken jeder Gedanke bereits in sich selbst die Verbindungsvorschrift mit anderen Gedanken, d.h. es gibt fuer reines Denken, analog z.B. der Vereinigung zweier Wolken zu einer neuen Wolkenformation, keine zentrale, serielle, parallele oder vernetzte Recheneinheit oder Programm (Software), wie in Rechnermaschinen, d.h. rein denken wir alle gleich. Dies setzt aber voraus, dass wir die reinen Gedanken auch in reiner Form empfangen.

Alle normalen Gedanken, also diejenigen, die wir im praktischen Leben mit dem Wort Gedanken bezeichnen, haben ihre Quelle in äusserer Anregung. Was von aussen kommt wird physiologisch, d.h. durch unseren biologischen Aufbau bedingt, zuerst in einen Signalstrom umgesetzt, der nichts mit der ursprünglichen äusseren Anregung gemeinsam hat, ausser dass verschiedene Anregungen unterschiedliche Signale produzieren. Einmal transformiert, werden alle Signale unabhängig von der Art des Sinnes auf identische Art durch die Nerven in die innerste Schicht unseres Gehirns transportiert. Diesen Kern haben wir mit den Reptilien gemeinsam. Die Signale regen dort bestimmte Bereiche oder Körperreaktionen an; sie werden anhand angeborener Instinkte (Automatismen) gefiltert und mit Zusatzmerkmalen beladen. Von dort geht das gewandelte Signal eines äusseren Sinneseindrucks durch das limbische Gehirn hindurch, das wir mit allen Säugetieren gemeinsam haben. Dort werden die Signale wieder selektiert und mit Gefühlen (Emotionen wie Lust, Unlust, Leid, Leidenschaft, Sympathie, Antipathie, Verlangen) beladen (erhellt, getrübt, verstärkt, verdrängt, sublimiert, ...). Das mittlerweile stark verfremdete Signal kommt schliesslich in der äusseren Schicht, im Neocortex an, den nur das menschliche Gehirn aufweisst. Dort verursacht es Impressionen, die unser Verhalten unter Berücksichtigung der Moralkräfte5 beeinflussen können.

Aufgrund unserer Erfahrung sind wir in der Lage die empfangenen Impressionen unter Einsatz von Simulationtechniken fehlertolerant und intelligent zu verknüpfen. Dies ist notwendig, um Fehlverhalten aufgrund von absichtlichen Täuschungen anderer Mitglieder der Sozialgemeinschaft zu vermeiden, um nicht den Kürzeren ziehen bei Paarung und Nahrung. Während der biologischen Evolution half also die Intelligenz, die materiellen Bedingungen des Nachwuchses im Überlebenskampf innerhalb der eigenen Spezies zu verbessern. Es war ein Konkurrenzkampf. (Konkurrenz wird seit der Neuzeit von der Mehrheit (Demokratie*) als archaisch und unmenschlich empfunden; dieses Übel wurde anhand einer Ideologie namens Sozialismus abgeschafft und die Gesellschaft ist seither humanisiert; seither bekommt jeder nach seinen Bedürfnissen; finanziert wird diese Wohltat des Sozialstaates durch Legalisierung der Plünderung, d.h. jeder muss nach sein Möglichkeiten geben. Sezession ist ausgeschlossen und bei Opposition wird Gewalt angewendet. Der Staat und die Gewerkschaften sicherten sich zu diesem Zweck das sog. Gewaltmonopol. Seither, und das ist eine der fatalen Eigenschaften der repräsentativen Demokratie, kann ohne Zustimmung der Staatsbürger besteuert werden.)

Wo die herkömmliche oder reine Gedanken herkommen und wie die Gedankenerzeugung funktioniert, ist der Naturwissenschaft auch heute noch vollkommen unklar**. Das ist kein Wunder. Denn sie suchen geistige Wesen mit Mitteln der Natur, z.B. dem Mikroskop. Den Glauben an die spezielle Bedeutung kleinster Einheiten nennt man Reduktionismus. Die Wissenschaftler versuchen Sinn in Einzelteilen wie Atomen oder Molekülen bzw. in deren Zusammenspiel durch die Naturgesetze zu finden. (Siehe Weinberg*) Aber den Physikern gelang es bisher nicht einmal, das Verhalten der Elementarpartikel in einer befriedigenden Theorie zu beschreiben. Bisher tauchen mit jedem Fortschritt mehr Fragen auf. Anhand des Studiums von komplexen Systemen am Rand des Chaos wird versucht das Geheimnis der Entstehung des Lebens aufzudecken. Unabhängig vom Fortschritt wird den Naturwisschenschaftlern der Geist für immer verborgen bleiben.

Geistiges kann man nur mit geistigen Mitteln finden. Die notwendigen inneren Organe muss aber jeder erst ausbilden. Mit einem physischen Hammer kann man nur physische Objekte einschlagen, aber damit kann man nie auch nur einen einzigen reinen Gedanken treffen. Man wüsste garnicht wo sich diese befinden; sie sind ausserhalb von Raum und Zeit, - genau wie das, was uns selbst als unser eigenes "Ich" bewusst wurde, weil wir es durch Eigentätigkeit denkend ständig hervorbringen, räumlich gesehen, weder in unserem Körper noch ausserhalb zu finden ist.

Reine Gedanken repräsentieren die Wahrheit; nur /diese/ ist ewig, d.h., ohne Anfang und ohne Ende. (Man erinnere sich an den der da sagte, "Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben".)

Was mit dem Hammer nicht zu bewerkstelligen ist, gelingt allerdings des Teufels Schwester, der Lüge. Zitat Rudolf Steiner:

Jede Lüge hat karmische Folgen für die geistige Evolution der Menschheit. Wo stehen wir heute?

Anmerkungen:
*) Das gilt auch für Naturgesetze wie z.B. Einsteins generelle Relativitätstheorie, die übrigens in Steven Weinbergs Buch "Dreams of a final theory" in brillianter Weise in den historischen Kontext gesetzt und im Vergleich mit Newtons Lehre erklärt wird. Als Vorbereitung zu Weinberg ist Richard Feynmans "The Character of Physical Law" zu empfehlen.

**) Eine Abhandlung über die Quelle der reinen Gedanken kann in diesem Rahmen nichts weiter ausgefuehrt werden. Das dazu notwendige Vokabular ist nur Eingeweihten geläufig und verständlich.

Anders steht ist es mit konventionellen Gedanken, also diejenigen, die von äusseren Einflüssen bestimmt oder beeinflusst werden. Die folgende Geschichte der Gedankenerzeugung ist reine Phantasterei, aber wer weiss, vielleicht ist sie mithilfe des hier geschilderten Prozesses entstanden.

Bildlich gesprochen tragen wir einen unergründlich tiefen See in uns. Er wird nicht durch Sterne beleuchtet und über der Oberfläche ist auch kein noch so dunkles Weltall, denn dieser See ist nicht nur unendlich tief sondern hat auch eine unendliche Oberfläche. Er schliesst somit die Welt in sich selbst ab, d.h., er enthält den gesamten Kosmos. Die Oberfläche ist zwischen ganz zugefroren und brodelnd heiss, je nach individuellem Temperament. Die einströmenden Sinnessignale breiten sich auf dieser Fläche aus. Aus dem Inneren des Sees quellen ständig auf der gesamten Oberfläche eine Unmenge von Bilder herauf, die geeignet sind von uns in Vorstellungen erfasst zu werden, wenn eine Resonanz zwischen Sinnessignal und Bild zustande kommt. Die ausgewählten Bilder werden von den Signalen mitgerissen und gelangen in den Fokus der Aufmerksamkeit indem sie dem Geist vorgestellt werden. Der Geist verleiht durch das Denken denjenigen Bildern Sinn, die wahr, gut und schön sind. Sie können durch weitere Betrachtung als Gedanken belebt werden, die als individuelle Wesen weiterleben und selbständig Verbindungen mit anderen Gedanken eingehen. Wenn alle Signale ungetrübt einträfen, würden nur diejenigen Bilder mitgerissen, die positive Gedanken erzeugen. Es kämen nie negative Gedanken wie Neid, Hass, Lüge, Trauer, etc. auf, sondern nur Dankbarkeit als Folge der Erkenntnis der Kostbarkeit unserer irdischen Existenz, die uns ermöglicht, unser Leben der Schöpfung hinzugeben.
Natur ist die phänomenale Repräsentation des Geistigen hinter den Dingen. Unsere Sinne sind die Schnittstelle zur Natur. Der See birgt alle Bilder die im Kosmos überhaupt möglich sind. Der Geist benötigt die Natur, um sich seiner selbst bewusst zu werden. Somit macht unser Leben Sinn.

***) Dass Instinkt und Intelligenz jeweils von Vater und Mutter vererbt werden, deckt sich mit den Erkenntnissen der modernen Naturwissenschaft, zumindest wenn man an quantitative Urteile glaubt, wie die genetische Ähnlichkeit von Ratten und Menschen, weil 99% aller Gene beider Spezies identisch sind; siehe Matt Ridleys "Genome: The Autobiography of a Species in 23 Chapters". Steiner wusste das schon vor 100 Jahren.)

****) Die Demokratie ist eine Ideologie, die auf Neid aufgebaut ist. Als die Massen in der franz. Revolution Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit forderten, geschah dies ohne ihr Verständnis.

5) Die Moral ist auf einer hóheren Ebene als das "Ich" angesiedelt und hängt. somit nicht von Charakter oder Erziehung eines Individuums ab.

6) Bzgl. Bibel ist eine Anmerkung zum Verhältnis einer Institution namens Kirche zu Steiner angebracht. Die katholische Kirche z.B. kritisiert Steiner, weil Steiner die Selbsterlösung durch aktives denken propagiert (wie z.B. in der "PdF"). Statt Erlösung durch Jesus Christus, die uns durch den Glauben daran alleine zuteil würde. Aber m.E. hat bisher niemand z.B. "Das Vaterunser, eine esoterische Betrachtung", Berlin, 28-Jan-1907; "The Lord's Prayer" (in englisch) so schön erklärt wie Steiner dies tat! Verstehen ersetzt Glauben. Natürlich ist die Kirche auch gegen Steiners Reinkarnations- und Karmalehre. Die Kirche (stellvertretend für deren Steinerkritik soll hier z.B. dieser Verweis gelten: Universale Religionsformen - Anthroposophie) zieht hierzu als Begründung einen Vergleich mit dem Hinduismus heran. Nur hat die Kirche anscheinend nie Steiner gelesen, was verständlich ist, da Institutionen nicht lesen können; - nur Individuen sind hierzu in der Lage, denn bei Steiner ist es das "Ich" was sich wiederverkörpert und unsterblich ist; in der damaligen orientalischen Lehre (wie z.B. auch dem Buddhismus) war das "Ich" noch eine reine Illusion und nur der "Ich"-freie Geist war reinkarnationsfähig; das war zu der damaligen Zeit auch so. Individuen, die sich einem eigenen "Ich" bewusst waren, gab es im Okzident vermehrt erst zum Anfang unserer Zeitrechnung. (Über die dsbzgl. Vorgänge im Orient nach Buddha, kann ich keine Aussagen machen.) Was die westliche Welt und speziell den Christianismus angeht, hat das Konzil von Konstantinopel (869) (^F 869) den Geist abgeschafft.7 Ein individueller Geist wäre für die damalige Zeit zuviel Zugeständnis an die Freiheit des Menschens gewesen. Die Dogmatik der Kirche erlaubt keine Abschweifungen. Abtrünnige sind Sünder; manche Sünden schliessen sogar jegliche Erlösung aus. (Siehe dazu "Dr. Faustus" von Christopher Marlowe. Dieses tragische Heldenepos diente auch J.W. von Goethe als Vorlage zu seinem "Faust".)

7) Trichotomie: "In der christlichen Anthropologie bezeichnet Trichotomie eine Auffassung, wonach der Mensch durch drei Glieder konstituiert ist, die meist als Geist, Seele und Leib bezeichnet werden. In der römisch-katholischen Kirche gilt die Lehre von der Trichotomie seit dem Vierten Konzil von Konstantinopel als Häresie, insoweit sie den Geist zu einer selbständigen Substanz neben der Seele macht. Nicht alle Theologen, die von Geist, Seele und Leib reden, verstehen unter "Geist" und "Seele" separate Substanzen im Menschen oder meinen mit "Geist" einen eigenständigen Seelenteil."
-- de.wikipedia.org/wiki/Trichotomie


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Ce livre est une alternative pour la "Philosophie de la Liberté" de Rudolf Steiner et contient un supplement avec des commentaires sur ce dernier.

En attende de la lecture complete, voici déja quelques notes:
- Ziegler explique par exemple comment "lire" ou "voir" les pensées d'un autre homme (possible qu'à l'occassion d'un recontre personnel) sous dédication totale de l'autre, via une identification avec le Moi de l'autre, c.-a.-d. via l'abandon temporaire et recurrent de son Moi.

- Sans être ésoterique, -l'auteur est mathematicien,- Ziegler demontre dans ce livre, pourquoi la reincarnation du Moi suit necessairement à cause des raisons données dans la "Philosophie de la Liberté" de Rudolf Steiner sans nécessiter la lecture de Steiner.