Der Einzige und sein Eigentum: Ausführlich kommentierte Studienausgabe
Max Stirner (Autor), Bernd Kast (Herausgeber)
Finde dieses Buch bei buch7.de | eurobuch.com | buchhandel.de | books.google.com ASIN=349548342X, Category: Philosophy, Language: D, cover: PB, pages: 452, year: 2009.
Das Buch ist zwar online, aber diese Ausgabe von B. Kast enthält hunderte von zusätzlichen Kommentaren*.
Neue Auflage 2016 erhältlich ISBN-10: 3495488413 (462 Seiten)
Kurzbeschreibung
An diesem Buch scheiden sich seit seinem Erscheinen die Geister: Die einen halten es für die Anfänge des Existenzialismus und von großer historischer und aktueller Bedeutung, andere für die Spinnereien eines kleinen Gernegroß oder kleinbürgerlichen Anarchisten. Viele hat er beeinflusst: Philosophen, Pädagogen, Schriftsteller, Politiker, Künstler - nur wenige gaben das zu und bekannten sich dazu, von ihm beeindruckt und beeinflusst worden zu sein. Diese Ausgabe des "Einzigen" unterscheidet sich von bisher erschienenen durch ausführliche Nachweise von direkten und verdeckten Zitaten, durch zahlreiche Quer- und Quellenverweise, durch die Auflösung von oft nur subtilen Anspielungen, durch die Korrektur offensichtlicher Satzzeichen- und Orthographiefehler in der Erstausgabe von 1844 (und allen folgenden Ausgaben) sowie durch Befolgen der neuen Rechtschreibung unter Beibehalt der Eigenarten Stirners (Großschreibung der Personalpronomen). Zum ersten Mal erscheinen auch der "Einzige" und Stirners Reaktion auf die ersten ausführlichen Kritiken von Ludwig Feuerbach, Moses Heß und dem Bruno Bauer verbundenen Szeliga in einem Band, weil Stirner in seinen "Rezensenten" ausführlich auf damalige Missverständnisse seiner Philosophie eingeht, die zum Teil bis heute fortwirken.
*) "Die Ausgabe des Alber-Verlags bietet über 500 Kommentare, enthält eine auf Missverständnisse in der Stirner-Rezeption eingehendes Nachwort und Stirners Reaktion auf die ersten Kritiken an seinem Buch (u.a. von Ludwig Feuerbach), mit der er auf wichtige Aspekte seiner Philosophie verdeutlicht. Auch diese Ausgabe ist nicht völlig fehlerfrei, und sie ist vergleichsweise teuer. Für den, der sich intensiver mit Stirner beschäftigen möchte, lo[h]nt sich jedoch diese Investition."
– Zitat aus einem Leserrezension
Einige Zitate aus dem Buch Max Stirners (MS) (aus der online Ausgabe des Buches):
"Jede Liebe, an welcher auch nur der kleinste Flecken von Verpflichtung haftet, ist eine uneigennützige und so weit dieser Flecken reicht, ist sie Besessenheit. Wer dem Gegenstande seiner Liebe etwas schuldig zu sein glaubt, der liebt romantisch oder religiös. [...]
Mein eigen ist meine Liebe erst, wenn sie durchaus in einem eigennützigen und egoistischen Interesse besteht, mithin der Gegenstand meiner Liebe wirklich mein Gegenstand oder mein Eigentum ist. Meinem Eigentum bin Ich nichts schuldig und habe keine Pflicht gegen dasselbe, so wenig Ich etwa eine Pflicht gegen mein Auge habe; hüte Ich es dennoch mit größter Sorgsamkeit, so geschieht das Meinetwegen. [...]
Mißfällt Euch das Wort 'Besessenheit', so nennt es Eingenommenheit, ja nennt es, weil der Geist Euch besitzt, und von ihm alle 'Eingebungen' kommen, - Begeisterung und Enthusiasmus. Ich setze hinzu, daß der vollkommene Enthusiasmus - denn bei dem faulen und halben kann man nicht stehen bleiben - Fanatismus heißt."
Der (erleuchtete) Karl Ballmer schreibt über MS:
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"Auch das 19. Jahrhundert hat sein repräsentatives Buch. Es wird in diesem Jahre 100 Jahre alt. Es ist ein so gut wie unbekanntes Buch, von dem man in den offiziellen Lehrbüchern nur in knappen Andeutungen erfährt, daß es ein ruchloses Buch sei, oder auf die einfachste bürgerliche Formel gebracht, daß es ein "gefährliches" Buch sei. Es muß ein besonderes Buch sein, da sich sogar die Revolutionäre Marx und Engels heftig dagegen wandten. Daß die damalige Zensur das Buch verbot, versteht sich von selbst. Sein Verfasser ernährte sich [bis zum Erscheinen seines Buches]
als Professor an einer Berliner höheren Mädchenschule. Man weiß nicht, wie der Verfasser ausgesehen hat, es gibt kein Bildnis von ihm. [...]
Max Stirner (1806-1856)
Im Jahre 1845 erschien Max Stirners (er hieß mit seinem bürgerlichen Namen Johann Caspar Schmidt, stammte aus Bayreuth und lebte in Berlin) "Der Einzige und sein Eigentum". [...]
Hundert Jahre nach dem Erscheinen von Max Stirners "Der Einzige und sein Eigentum" fallen 10-Tonnen-Bomben auf Europa, um den Menschen zu demonstrieren, daß die Welt renovationsbedürftig sei. Stirners Buch wollte die Menschheit auf rein ideelle Weise auf die gleiche Notwendigkeit hinweisen. [...]
Die liberale Bildungswelt entledigte sich Stirners nach der Vogel-Strauß-Methode, - denn tatsächlich brachte Stirner nur letzte Fragemöglichkeiten zum Ausdruck, die sich folgerichtig und unabweisbar aus zweitausend Jahren philosophisch-theologischer Entwicklung ergeben. Es geht um die Frage des Menschen."