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Type first few letters of name: Autor Titel

Der Mönch und der Philosoph

Jean-Francois Revel, Matthieu Ricard

Finde dieses Buch bei buch7.de | eurobuch.com | buchhandel.de | books.google.com ASIN=3462032399, Category: Philosophy, Language: D, cover: PB, pages: 384, year: 2003.

Beschreibung © (2004) by interesting-books-selector.com

Worum geht es im Buddhismus und warum wurde diese Philosophie im Westen so populär am Ende des 20.ten Jahrhundert?

JFR, geboren 1924, ist ein Kenner der internationalen Geschichte, Philosophie und Politik. Sein Sohn MR, geboren 1946, war Molekularbiologe, der bei dem Nobelpreisträger Jacques Monod arbeitete; er bekehrte sich zum Buddhismus und lebt seit 1972 im Shechen Kloster in Nepal. Er begleitete den Dalai Lama auf seinen Reisen als Dolmetscher und uebersetzt tibetische Texte ins französische und englische.

Wie unterscheidet sich die westliche von der asiatischen Kultur? Ist das Selbstbewusstsein eine Illusion? Wenn nicht, wie und wann kommt das Bewusstsein in tote Materie? Gibt es eine Wiedergeburt und wozu dient sie? Was ist das Ziel unseres Lebens? Was ist die Grundlage zum Gluecklichsein? Wie muessten sich die Individuen der Gesellschaft ändern, damit ein dauerhafter Weltfriede eintritt? - das sind nur einige Fragen, die in diesem hochinteressanten und relativ leicht verständlichen Buch zwischen Vater und Sohn diskutiert werden.

Rezension © (2004) by interesting-books-selector.com

Generell lehnt Buddhismus jede Gewalt ab. Diese Ablehnung schliesst auch Gewalt gegen sich selbst und gegen andere mit ein, auch wenn es der Verteidigung dient! (Im letzteren Fall bin ich selbst allerdings noch nicht soweit, dies einsehen zu können.)

Ich uebersetze aus dem englischen die buddhistische Sichtweise zu Selbstmord (MR zu JFR, Seite 271-272 in der englischen Ausgabe, 1999):

"ob du dich oder andere umbringst, heisst in jedem fall ein leben [weg]nehmen. nicht mehr länger existieren zu wollen ist eine täuschung. es bindet einen trotz seiner zerstörerischen wirkung an den kreislauf der leidenden existenz (samsara). wenn sich jemand umbringt, ändert er oder sie nur seinen Status - der aber nicht notwendigerweise ein besserer Status ist.

Selbstmörder werden nicht verdammt, wie im christlichen glauben. Schicksalshafte (karmische) Vergeltung von Aktionen ist keine bestrafung, sondern eine natuerliche Folge dessen. Man erntet nur, was man säht. Wenn du einen stein in die luft wirfst ist es nicht gut, erstaunt zu sein, wenn er zurueck auf den kopf fällt. Es ist anders als die gewöhnliche idee der suende. (Nach Vater Laurence Freedman bedeutet Suende auf griechisch uebrigens das ziel verfehlen.) Suende ist was das Bewusstsein weg von der Wahrheit bringt. als Folge von Illusion und Ichbezogenheit, enhält suende ihre eigene Bestrafung. Gott selbst bestraft nicht.
...
Vorstellungen von gut und böse sind im Buddhismus nicht absolut. Aktionen, worte und gedanken werden gut oder böse gemacht durch ihre motivationen und durch ihre ergebnisse, d.h. das glueck oder das leid, das sie bringen.

Aus dieser sicht ist Selbstmord negativ, weil es ein fehler in deinem versuch ist, dem leben eine bedeutung zu geben. Durch das begehen von selbstmord zerstörst du die möglichkeit, die du in diesem leben hast, veränderungsmöglichkeiten zu verwirklichen, die du in dir hast. Du unterliegst einem starken angriff von entmutigung, der, wie wir gesehen haben, eine schwäche ist, d.h. eine form von Faulheit. indem du zu dir sagst "was liegt mir am leben?", beraubst du dich einer inneren veränderung, die möglich gewesen wäre.

Ein hindernis zu ueberwältigen heisst, es in eine hilfe zum eigenen fortschritt umzuformen. Personen, die in ihrem leben einmal eine schwere pruefung uberwunden haben, erhalten dadurch eine starke eingebung fuer den geistigen weg. Selbstmord löst ueberhaupt nichts, er verschiebt nur das problem in einen anderen zustand der existenz."

Lassen wir noch Rudolf Steiner zu Wort kommen, denn ihm gelang es am Anfang des 20.ten Jahrhunderts, das Christentum mit dem Buddhismus zu vereinen. (Durch die Kriegswirren des 1.ten Weltkrieges wurde der gewaltiger Erfolg seiner Lehre allerdings erheblich gebremst und es wird angenommen, dass die Nationalsozialisten später sein Fortbildungszentrum namens "Goetheaneum" in Dornach bei Basel abgebrannt haben.)

Er bezeichnet Suizid auch als eine "Karrikatur des Todes" in The Riddle of Humanity (Rätsel der Menschheit, 1916).

In Cosmic and Human Metamorphoses (1917) sagt RS:

"Kein Mensch wuerde sich umbringen, wenn er die Bedeutung seiner Tat sehen könnte; und wenn die geistige Wissenschaft wirklich in die Gefuehle und Gedanken der Menschen eingegangen ist, wird keiner mehr Selbstmord begehen".

"Of the great religions of history, I prefer Buddhism, especially in its earliest forms, because it has had the smallest element of persecution."
-- Quote Bertrand Russell from his essay What is an Agnostic?