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Type first few letters of name: Autor Titel

Der Freund und der Fremde: Eine Erzählung (D, E, F)

Uwe Timm

Finde dieses Buch bei buch7.de | eurobuch.com | buchhandel.de | books.google.com ASIN=3423135573, Category: Fiction, Language: D, cover: PB, pages: 176, year: 2007.

Kurzbeschreibung
Eine autobiografische Erzählung über Uwe Timms Freundschaft zu Benno Ohnesorg

Benno Ohnesorg, geboren 1940 und am 2. Juni 1967 auf der Anti-Schah-Demonstration in Berlin erschossen, war der Freund und Gefährte Uwe Timms, als beide Anfang der sechziger Jahre am Braunschweig-Kolleg das Abitur nachholten. Ein eigenwilliger, zurückhaltender, auf eine stille Art entschlossener junger Mann, der malt und die Werke der französischen Moderne liest, selbst Gedichte schreibt und zum ersten Leser Uwe Timms wird. Mit ihm zusammen entdeckt Timm Apollinaire und Beckett, Camus und Ionesco, entdeckt auch, dass das Schreiben nicht nur ein einsamer Akt ist, dass man über Texte sprechen, sie verändern, sie verbessern kann.

Pressestimmen
Dieses Buch handelt davon, wie wichtig Lektüre ist. Ein Buch über das Lesen und die Bedeutung von Literatur.


Lebenszeit und Überfluss an Leben

"Zugleich ist jeder Satz, Absatz, jedes Kapitel, jeder Roman, jedes Gedicht von dem gesagt werden kann, es sei gut ein utopisches Versprechen auf das Gelingen, auf den Genuss, in dem, sagen wir es ruhig, die Schönheit und die existenzielle Wahrheit aufleuchten, wenn man dann als Schreiber wie Leser sagen kann: es ist gut. Ein guter Text hat immer ein Mehr, einen Überfluss an Bedeutung, der über das hinausgeht, was der Autor ihm zu geben glaubte, und dieses /Mehr/ kann der literarische Text bei neuen Fragen und in neuen Zeiten offenbaren. Die Bücher, die Romane haben /ihr/ Ende, aber sind nicht tot. Auch wenn sie verstaubt und vergessen herumstehen - oder liegen, warten sie auf ihre Opfer. Greift der Leser zu und beginnt zu lesen und liesst sich fest, rauben sie ihm wie Vampire, indem sie sich selbst zum Leben bringen, seine Lebenszeit, schenken ihm dafür fiktive Zeit und /Überfluss/ an Leben. Die /festgeschriebene/ Zeit ist die Ahnung von der Zeitlosigkeit, die Ambrosia* der Leser."
– Zitat aus einer Lesung Uwe Timms: "Von Anfang und Ende"**, 2009 [/Betonung/ im Vortrag]
English: "[One calls a book which makes beauty and existential truth shine:] it is good. A good text always contains more: - abundant semantics beyond what the author believed to have given, and the literary text can reveal this /'more'/ for new questions and in new epochs. The books have /their/ end, but they are not dead. Even when covered with dust and forgotten, they wait for their victims. When the reader takes one and begins to read and gets stuck, - like vampires, they steal his life time, but give him back fictitious time and /abundance/ of life. The time /fixed/ [by the written word] is a premonition of the eternal; it is the Ambrosia* of the readers."
– my abridged translation of a part of a speech given by Uwe Timm
Francais: "[On dit pour un livre qui fait briller la beauté et la verité existentielle:] il est bien. Un bon texte contient toujours plus, une abondance de semantique qui depasse ce que l'auteur a cru d'avoir donné, et cet /'plus'/ peut etre relevé par le texte literaire pour des nouvelles questions et dans des nouvelles époques. Les livres ont /leur/ fin, mais ils ne sont pas morts. Meme une fois couverts de poussières et oubliés, ils attendent leurs victimes. Quand le lecteur en prend un et commence à lire et s'y accroche, comme des vampires, ils lui volent son temps de vie, mais en redonnant du temps fictif et de /l'abondonce/ de vie. Le temps /fixé/ [par l'écrit] est un pressentiment de l'éternel, c'est l'Ambrosia* des lecteurs."
– ma traduction abregée d'un extrait d'une conference donnée par Uwe Timm

*) Ambrosia = αμβροσία (griechisch) Unsterblichkeit, (greek) immortality, (grec) immortalité.

**) Erstaunlich, /wem/ man in der Vorlesung UTs "Von Anfang und Ende" begegnet, z.B.: seinem 'Mann auf dem Hochrad' (gibt es auch als Film, der sehr gut gemacht ist), Goethes Wahlverwandtschaften - es geht nach UT um Leidenschaften und Sitte (dem Anthroposophen Marcus Schneider, "Die Wahlverwandtschaften; 1 Audio-CD" "erscheint dieses Buch als ein hervorragendes Dokument von Goethes Suche nach dem modernen Karmabegriff"; s.a. "Von Liebe und Treue - Beziehungsweise Freiheit - Hast Du Lust, treu zu sein? - Ein Zwischenruf zu Beziehungsfragen in Anknüpfung an Goethes Wahlverwandtschaften" von Ute Hallaschka), Camus, sowie Adalbert Stifter mit seiner magischen Ausdruckskraft:

– Adalbert Stifter, "Der beschriebene Tännling"; erste Ausgabe 1845.