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Type first few letters of name: Autor Titel

Westliche und östliche Weltgegensätzlichkeit (GA 83)

Rudolf Steiner

Finde dieses Buch bei buch7.de | eurobuch.com | buchhandel.de | books.google.com ASIN=3727408308, Category: Philosophy, Language: D, cover: HC, pages: 388, year: 1981(1922).

In english: The Tension Between East and West (GA 083)
In russian: Mirovaya protivopolozhnost' Vostoka i Zapada

Kurzbeschreibung, Zitate und Kommentare - Copyright © (2006) by interesting-books-selector.com

Anhand des Titels dieses Buches könnte man nicht ohne weiteres annehmen, dass Steiner gleich im ersten Vortrag auf seine Philosophie der Freiheit (PdF) eingeht¹, z.b.:

Ein Zitat (p11) soll genügen, um das Niveau dieser Vorträge zu demonstrieren: Damit die Zuhörer solchen langen Sätzen und Zusammenhängen in einem Vortrag folgen können, muss Steiner sie wohl hypnotisiert haben; oder sie vertrösteten sich auf die Möglichkeit des Nachlesens im Transkript. Aber warum haben dann viele die Strapazen der Anreise zu diesem Kongress auf sich genommen? Jedenfalls findet er sehr schnell den Übergang zur östlichen Philosophie; auf p14 erklärt Steiner schon den Jogaweg und den damals in der asiatischen Kultur dabei erreichbaren Bewusstseinszustand. Hier ein Auszug aus "ERSTER VORTRAG ANTHROPOSOPHIE UND NATURWISSENSCHAFT", Wien, 1. Juni 1922:

Zur Auflösung der Menschen- und Seelenrätsel muss man nur alle "wichtigen" Nebensätze in den Schriften von Steiner finden. Die wichtigsten Punkte, schrieb Otto Palmer spricht Steiner oft ohne jede Vorwarnung in Nebensätzen an, wie z.B. bezüglich der Ohnmacht des Seelenlebens:

als könnte man voraussetzen, dass der Leser weiss, dass das beim Einschlafen der Fall ist!

Apropo, der Höhepunkt wird in französisch auch "la petite mort", d.h. "der kleine Tod" genannt. - Nomen est omen und deshalb ist die Wortwahl in jeder Kultur und in deren Abbild, der Sprache, auch so wichtig. Also bräuchte man theoretisch nur einen Frankophonen zu fragen, wer oder was in diesem Moment die Gewalt über die Seelenwelt ausübt, - oder? ;)

Wenn wir nicht bewusst sind (z.b. im Schlaf), dann unterliegen alle Einflüsse dem Naturgeschehen und nicht unserer Kontrolle bzw. unserem Willen. Aber während wir uns nicht selbst steuern, dann müssen es andere Kräfte sein, denn keine Wirkung ohne Ursache.

Im Schlaf bleibt als uns beeinflussender Akteur nur das allgemeine Naturgeschehen über, - wer oder was sollte es sonst sein? Das allgemeine Naturgeschehen ist m.E. das Wirken des gesamten Universums, des Kosmos, d.h., alles was ausserhalb von uns ist, incl. aller Gottheiten im Pantheismus, zu dem sich u.a. Goethe, Steiner und Einstein bekannten. Pantheismus heisst, die ganze Natur bzw. der Kosmos ist Gott.


Lucio Russo in "Freud, Jung, Steiner" ital. - francais verwendet einige Zitate aus diesem Buch.

Anmerkungen:
¹) Eine ausführliche Sammlung diesbezüglicher Aussagen über seine "PdF" ist in Otto Palmers Rudolf Steiner über seine 'Philosophie der Freiheit' zu finden.

²)Freiheit leugnen meint in diesem Zusammenhang, den menschlichen Determinismus beführworten, wie es z.B. auch der renomierte Naturwissenschaftler Wolf Singer in seinem Buch Der Beobachter im Gehirn - Essays zur Hirnforschung tut.

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Fragenbeantwortung

Q (von einem der das Buch noch nicht gelesen hat): Ist also Deiner Meinung das Naturgeschehen niederwertiger als unser Wille?

A (von demjenigen, der diese Buchrezension verfasste): Es wäre gut, wenn wir unser Bewusstsein mitnehmen könnten in den Schlaf, Traumschlaf, traumlosen Schlaf (und auch in den Tod), um danach das neu entwickelte, der Natur abgerungene Tiefschlafbewusstsein wieder mit in das Tagesbewusstsein einzubringen. Das ist das Ziel - wie Steiner an anderer Stelle (todo: Reference) schreibt.

Natur ist nicht niederwertiger als unser Wille, aber es handelt sich um unterschiedliche Qualitäten. Natur sind wir nicht selbst - bewusst. (Unser Selbst müssen wir auch noch kennen lernen; es gibt viel zu tun.)

Unser Wille ist höher als unser Ich, denn im Gegensatz zum Ich, sind die Vorgänge des Wollens unbewusst. Wir merken meist einfach nur, dass wir etwas wollen, so aus dem Gefühl heraus. Die Gefühle sind aber von aussen gesteuert und haben somit keinen geistigen sondern einen sinnlichen Charakter.

Jeder kann sich beobachten, was er "will", wenn er sich z.B. durch Bilder (sehen), Musik (hören), Essen (schmecken), Berührung (fühlen) und Atmen (riechen) stimulieren lásst. (Letzteres wirkt zeitlich am längsten; die Rhythmik beim Atmen dient dem Aufbau des Bewusstseins durch das Durchströmen des Körpers mit der Luft.)
(Apropo, nach Structure de la connaissance von Froger/Lutz (2003, p98) haben wir mehr als fünf Sinne, z.B. den kinetischen Sinn, der uns die Beschleunigung empfinden lässt).

Da tauchen auf einmal Bedürfnisse auf, die vorher nicht vorhanden waren. In diesem Fall sind wir nicht mehr frei, da wir aufgrund äusserer Einflüsse handeln. Diesen Einflüssen unterliegen die Menschen speziell im Zusammenhang mit der Fortpflanzung.

Manche Künstler können stimulierende Energie umwandeln und in die entsrprechenden Kanäle fliessen lassen, die Ihnen zur Inspiration dienen. Inspiration ist die Aufgabe der sogenannten Musen. Der von keinem geringeren als Charlie Munger als der grösste Idiot bezeichnete Sigmund Freud würde diesen Vorgang, falls der falsche Kanal angezapft wird, Sublimation nennen. S. Freud vermischte aber die Auswirkungen geistiger Kräfte mit denen der Natur. (Neuerdings bekommt die Freudsche Psychoanalyse allerdings wieder Auwind und die Kritiken werden leiser; wir werden sehen, ob Charlie seine Meinung über S. Freud ändert.) Genausowenig kann man übrigens Freude mit Leid vergleichen, denn sie weisen nicht die selben Qualitäten auf und enstehen an unterschiedliche Quellen; auch darf man Genuss nicht mit Freude zu verwechseln, denn Freude ist geistiger Art und Genuss ist körperlicher Art. Beide haben entsprechend unterschiedliche Funktionen: Genuss dient, wörtlich zu nehmen, dem Stoffwechsel, ist also lebenserhaltend.

Freude ist begründet auf geistige Eigenschaften wie Dankbarkeit und Zufriedenheit über etwas, das durch eigene Arbeit und Kreativität enstanden ist. Freude ist der Lohn unseres Wirkens auf der Erde und liefert uns den Beweis, dass unser Leben keine Last ist, gibt uns den Mut weiterzuleben, weil das Leben und unser Erdaufenthalt einen Sinn hat. Leid ist eine Illusion wie jedes andere negative Konzept; wenn es auftritt, ist es ein Zeichen dafür, dass wir gesündigt haben. (Nach "einschlägiger" Meinung ist die Sündenliste abhängig von Kultur und Glauben; sie enthält z.B.: Gotteslästerung, Stolz, Neid, Habgier, Geiz, Neugier, Verlogenheit, Verrat, Gewaltanwendung, Betrug, Diebstahl, Unbescheidenheit, Undankbarkeit, Ungeduld, Ungerechtigkeit, Unmässigkeit, Prahlerei, Schwatzhaftigkeit [mea culpa!], Dummheit und Faulheit.)

Aber zurück zu unserem Bewusstsein und dem Wollen:
Unser Ich ist uns bewusst, denn ich merke, dass ich es bin, wenn ich denke. Unser Wille aber unterliegt der Moral. Diese Moral ist damit zwangsläufig oberhalb unseres Willens angesiedelt. Wenn wir etwas wollen was sich nicht geziemt, dann wissen wir das unbewusst, ohne darüber nachdenken zu müssen. Wir kennen unbewusst den Inhalt unserer geheimen Kammer. Was C.G. Jung "Engel" nennt, ist ein geistiges Wesen oder Vorgang, der es erlaubt, einen bestimmten Inhalt dieser Kammer vom Unbewussten in das Bewusste zu bringen. Der Engel lässt uns also einen assoziativen Blick in diese Kammer werfen - und es sind schliesslich auch Engel, die uns "beflügeln" - obwohl manche Engel die Flügel auch nutzen, um sich die Augen zu bedecken, weil sie den Anblick Gottes (oder der Menschheit?) nicht ertragen können - beflügelt sein, zum Wegsehen?

Der Inhalt dieser Kammer ist höherer Art und kann nicht durch Ausbildung vermittelt werden. Das bedeutet, dass die Moralvermittlung keine Aufgabe der aktiven Erziehung ist, noch von selbstgebastelten Gesetze, die in vielen oder allen vergangenen Zivilisationen wie auch in den heutigen Gesellschaften nur ein Bausatz für die Pfründesicherung sind.

Jede Gesellschaft, der es erlaubt ist, ihre Gesetze durch einen Prozess der Selbstorganisation (z.B. mittels einer Ideologie, wie der Demokratie) zu ändern, ist von vorneherein zum Scheitern verurteilt; siehe das von D.R. Hofstadter in Metamagicum vorgestellte Simulationsmodell.

Deshalb darf die Erziehung der Kinder nicht aktiv durch Unterrichtung oder durch auf Autorität basierte Vorschriften gründen, sondern muss passiv durch vorbildliches Verhalten aller Eltern und Erwachsenen erfolgen, wie es Steiner in seinem Buch Die Erziehung des Kindes / Die Methodik des Lehrens ausgführt hat. Anarchie ist Ordnung ohne Vorschriften! Dies hatte schon Immanuel Kant schon trefend definiert!

Zurück zu den Quellen der Moral, zu unserer geheimem Kammer. Es gibt eine berühmte Ausnahme, denn

Das ist richtig, solange wir nicht Herr über unsere Träume sind! Sobald wir, wie oben angesprochen, bewusst träumen, können wir unsere Träume beeinflussen. In diesen Zustand kann selbstverständlich nur gelangen, wer nicht träumen würde, was man nicht träumt! denn sonst könnte man ja alles träumen und wo kämen wird dann hin? wir kämen wahrscheinlich nicht mehr zurück. Wer würde aus einem Reich zurückkommen, in dem es keine Einschränkungen der Natur bzw. der uns aus dem Tagesbewusstsein her bekannten Realität gibt? Wir bestimmen dann selbst, was wir träumen wollen und zwar, mit einer, nur den Träumen anhaftenden, verführerischen Eigenschaft, unter Ausschaltung sämtlicher Naturgesetze, also z.B. ohne jegliche Raum-, Zeit-, oder Resourcenbeschränkungen! Es liesse sich alles Erdenkliche erleben, auch genussbehaftet und schlüpfrig. Ein Traumzustand sozusagen. Dürfen wir das wollen können?

Jedenfalls weiss ich schon, welcher Spruch dem Grabstein desjenigen zugesellt wird, der als erster den Mut dazu aufbringt:

Wir haben unsere Träume gezählt,
und stellten fest, dass einer fehlt.
Er hatte weise gewählt
und lief mit dem besten* davon.
Wir vermissen ihn ohne Argwohn.
R.I.P.

P.S.: Nachdem ein jeder mit Goethe bangt,
Mein Gedicht nach Fortsetzung verlangt,

    "Und so lang du das nicht hast, Dieses: Stirb und werde! Bist du nur ein trüber Gast Auf der dunklen Erde."

Und so fährt fort mit uns das Schicksal
da oben, wie auf Erden grauer Trübsal:
Die Träume werden dich schütteln des Nachts,
Solange bis Du in einem erwachst.
Denn ich habe sie alle gezählt,
Und stellte fest, dass einer fehlt.
Du selbst hast ihn gewaehlt;
Und er hat seine Mission noch nie verfehlt.
*) Der Traum von bewusst manipulierbaren Träumen.
We've counted our dreams
and noticed that one of them was missing, so it seems
He had wisely choosen
and ran away with the best.
We miss him without suspicion.
R.I.P.

[translation todo]

Nous avons compté nos rêves
et on constate qu'il en manque une.
Il a choisi sagement
et partait en courrant avec la meilleure.
Sans suspicion, il nous manque beaucoup.
R.I.P.

[translation todo]

Es ist eine Frage der Reife! Die Stufen der Entwicklung unserer inneren Organe können wir nur erklimmen, wenn wir uns den entsprechenden Reifeprüfungen unterziehen. So wie wir nach ein paar Jahren Beobachtung der Aussenwelt bewusst werden, was wir mit den Augen sehen und mit den Ohren hören, so werden wir unser Bewusstsein erweitern und neue, innere Organe entwickeln und erschliessen. So wie die Sonne das Auge nach ihrer Art entwickelt hat, d.h., es ist sonnenaft, sonst könnten wir die Sonne nicht sehen, so können wir die inneren Sinne durch innere, geistige und auschliesslich ewige Kräfte, d.h. Wahrheit, Schönheit und Güte, ausgestalten.

Wenn wir im Gegensatz dazu durch äussere Einflüsse bestimmt werden bzw. wenn wir dies zulassen, dann können wir in eine Regression geraten, in der unser Reptil- oder Säugetiergehirn, die beide beim Menschen innerhalb des Neocortex liegen, unsere Taten bestimmen.

Alle Ausseneinflüsse erreichen den Neocortex nur über den Weg der beiden inneren Schichten. Das Bestreben den sogenannten "richtigen Weg" im Leben zu finden, ist abhängig vom Gelingen der Selektion, die richtigen Ausseneinflüsse ungetrübt (oder gar angereichert durch geschickt eingeleitete, positive Energie der unteren Schichten) in den Neocortex zu führen. Wenn aber unser Denken und Fühlen von den beiden archaischen Gehirnteilen bestimmt wird, dann verhalten wir uns nicht mehr bewusst und selbstbestimmt und sind somit keine Menschen mehr, sondern Tiere oder, wenn wir mit Waffen ausstattet sind, Monster.

Die Regression kann u.a. durch rhythmische Musik, Alkohol, Nikotin, Autofahren, etc. eingeleitet werden. In diesem Fall "dämpfen" wir uns, wie gesagt, mit äusseren einflüssen "herunter", wie Steiner es ausdrückte. Dieser Zustand der Regression macht uns zu Opfern der äusseren Einflüsse. Wenn ich von aussen heruntergedaempft bin, dann bin ich aber nicht mehr ich selbst. Ich bin nicht mehr besonnen selbstbewusst, sondern werde, zumindest für die Dauer der Regression, ein Monster, das auch nicht mehr in der Lage ist, sich mit anderen Menschen zu identifizieren und sich somit über andere Menschen hinwegsetzt. Das Gewissen ist ausgeschaltet. Wir können aggressiv und gewalttätigt werden. Unsere Freiheit ist weg, denn wir sind ausseneinflussgesteuert. Trotzdem sind wir, egal wie weit wir heruntergedämpft sind, immer für alle unsere Taten selbst verantwortlich! Will jemand einem Anderen die Verantwortung für dessen Tun absprechen, dann muss er auch die Verantwortung für die Taten des Anderen übernehmen.


Westliche und östliche Weltgegensätzlichkeit - Wege zu ihrer Verständigung durch Anthroposophie

Zehn Vorträge, gehalten auf dem Zweiten Internationalen Kongreß der anthroposophischen Bewegung in Wien vom 1.bis 12.Juni 1922

Inhalt:
Anthroposophie und Wissenschaften:
Anthroposophie und Naturwissenschaft Anthroposophie und Psychologie / Anthroposophie und Weltorientierung (Ost-West in der Geschichte) / Anthroposophie und Weltentwickelung (Vom geographischen Standpunkt) / Anthroposophie und Kosmologie

Anthroposophie und Soziologie:
Die Zeit und ihre sozialen Forderungen / Die Zeit und ihre soziale Gestaltung (Atlantische und Pazifische Kultur) / Die Zeit und ihre sozialen Mängel (Asien -Europa) / Die Zeit und ihre sozialen Hoffnungen (Europa -Amerika) / Die Kernpunkte der sozialen Frage


Einige von IBS ausgewählte Zitate: Carl Unger schreibt p.s.: wenn die gesetzliche krankenkasse in deutschland meint ein joga-kurs waere zur vorbeugung von krankheit geeignet und deshalb solche kurse bezuschusst, - nach dem motto: 'mit meinen ideen und Ihrem geld wird es *uns* gut gehen!' - dann sollte doch jeder so einen kurs machen, oder? aber wenn es jeder tut, dann zahlt jeder selber. (das ist die natur von subvention.) dazu braucht man keine kranken'versicherung' - es waere umverteilung.

der jogaweg macht uns krank. deshalb foerdert die krankenkasse diese kurse. sie verdienen nur an kranken. am liebsten sind denen chronisch kranke. je mehr geld sie zum umverteilen 'brauchen', desto mehr schaufeln sie um und desto maechtiger werden sie. man frage sich, wieviel kostet es die beitragspflichtigen um den krankenkassen deren angestelltengehaelter, wirtschafts-, infrastruktur- und rechtsberater-, betriebskosten, usw. zu zahlen? Im Jahre 2009 gab es 136 gesetzliche (ersatz-)krankenkassen. viele davon haben noch etliche regionalniederlassungen.